3. Tag 4 Uhr morgens:
Das Gefühl ein Alien zu sein dauerte ungefähr einen Tag. Es gibt hier so viel Großartiges und mittlerweile fühl ich mich hier so wohl, ich kann das gar nicht beschreiben. Ich freue mich über die Fluggeräte, die hier rumfliegen und den elektrische Auto mit dem Dino als Fahrer, das hier ferngesteuert durch die Gegend düst. Ich will wissen wie die ganzen LEDKonstrukte funktionieren und ich schüttel den Kopf über Politik und weiß, dass alle anderen hier meine Meinung teilen. Jedes mal wenn eine Rohrpost durch die Seidenstraße fährt, denk ich mir dass is so krass awesome hier, warum ist das mein erster Kongress und warum bin ich nicht schon früher her gekommen? Die Antwort ist, dass ich mich nicht getraut habe und wenn Thomas und Binco nicht hier wären, hatte ich wieder den Stream geschaut. Ich bin noch immer nicht mutig genug die Leute neben den Dingen, die ich interessant finde zu fragen wie sie funktionieren, aber vielleicht kriege ich das morgen besser hin 🙂
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Das war’s erstmal
So! Meine Reise ist vorbei. Nach fast 8 Monaten bin ich wieder in Deutschland. Ich hab meine Mitbewohner gedrückt, schnell ein paar Sachen gepackt und bin jetzt auf dem Weg zu meiner Schwester. Der Weihnachtsstress hat mich gleich erwischt und danach geht’s zu meinem ersten Congress irl, da werde ich gar keine Zeit für Jetleg haben.
Was kann ich zum Abschluss sagen? Eins auf jeden Fall: Egal was jetzt noch passiert, das war mein Jahr! Ich habe Zeit mit wunderbaren Menschen verbracht und Orte gesehen und Dinge getan, von denen ich vor einem Jahr nie gedacht hätte, das ich das schaffe. Eigentlich geht es nur darum, nicht zu lange nachzudenken, sondern zu machen: tauchen gehen, einen Berg besteigen, alleine durch ein fremdes Land reisen. Ich weiß, dass ich super viel Glück habe, dass ich diese Reise machen konnte und ich möchte jedem danken, der mich immer wieder anschubste und Mut machte, der mir geholfen hat und zur Verwirklichung der Reise beitrug. DANKE! DANKE! DANKE!
In Kanada hab ich mit Freunden einen Roadtrip gemacht, danach bin ich von Vancouver nach Miami gecouchsurft um im Anschluss mit dem Auto durch Florida von Hotel zu Hotel zu fahren. Alle drei Reisearten hatten ihre Vor- und Nachteile. Es gibt praktisch nichts Schöneres als gemeinsam mit Menschen die man mag vorher Ungesehenes zu bestaunen und nichts Spannenderes als mit Fremden Reisegeschichten zu teilen und sich ihre Heimatstadt zeigen zu lassen auch wenn man etwas Mut aufbringen muss sie zu treffen. Die Autotour durch Florida wahr wohl die schwerste Zeit. Wenn einen niemand erwartet und man nicht automatisch mit Leuten ins Gespräch kommen kann, hat man sehr viel Zeit mit sich selbst und es ist einfach sich einsam zu fühlen. Es ist aber auch eine gute Lehre sich selbst genug zu sein, das Alleinesein zu genießen und zu machen was man möchte ohne auf andere achten zu müssen. Den größten Schatz, den ich mitnehme, ist mehr Selbstvertrauen und das Bewusstsein das ich schaffen kann, was ich mir vornehme, wenn ich nur los gehe. Der erste Schritt ist der schwerste, aber es gibt auf dem Weg so viele Großartigkeiten und neue Möglichkeiten, die sich auftun und es ist so schön Momente einfach zu genießen.
Ob ich hier weiter schreibe, weiß ich noch nicht. Ich hab ja angefangen, weil ich nicht so vielen Leuten Mails darüber schicken wollte, was ich mache und wo ich bin :p
Wenn ich keine anderen Themen finde, gehts spätestens zur nächsten Reise weiter!
Key West
Hier sind die Urlauber entweder uralt, zu zweit total verliebt, mit Kleinkindern im Familienurlaub oder alles zusammen und schwul. Hier flattern mehr Regenbogen- und Piratenfahnen als amerikanische Flaggen. Es fühlt sich nach einem schönen Safe Space an, wo ich mich sogar traute abends zwei Gläser Wein zu trinken und zwanzig Minuten nach Hause zu schlendern. Kein komisches rumgestelze wie in Miami.
Es ist sehr karibisch hier. Zum Sonnenuntergang trifft sich die Stadt am westlichen Pier, wo Feuerkünstler ihre Show machen und Klampfenspieler alle paar Meter ein Liedchen zum Besten geben, während die Segelboote vor dem goldenen Horizont kreuzen. Alles sehr ramontisch, ein bisschen bedaure ich ja hier alleine zu sein obwohl ich bezweifel, dass jemand mein zielloses Rumgewander am ersten Tag lange ausgehalten hätte. Die Häuser erinnern mich sehr an Charleston, nur hier ist alles etwas kleiner.
Ich hab zwei Frauen mit einem Papagei auf der Schulter gesehen, einen okulelespielenden Darth Vader, ein Typ auf einem im hell beleuchteten Fahrrad, das er scheinbar nur zum Spaß die Straße mit Musik beschallend entlang fuhr. Und ich habe einen schwarzen Hund mit in Glitzer lakierten Krallen gesehen. Überhaupt glitzert es hier überall, der Glitter liegt auf dem Bürgersteig und sogar der Eingang des Tauchladens glitzerte zur Begrüßung.
Tauchen war phantastisch. Tony der Tauchlehrer hat mir gleich als erstes einen Seestern auf die Hände gelegt 0_O dann hat er was Seesternähnliches unter einem Stein hervor geholt und mir ebenfalls in die Hand gelegt. Ich hab einen Hummer und eine Qualle angefasst und es gab ganz viele Fische zu sehen. Einmal hab ich Tony kurz verloren und war ganz alleine, weil ich einem hübschen Fisch beobachtete und er weiter schwamm. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten bis er mich wieder findet. Mein nächstes Ziel ist also ein Tauchschein, damit ich beim nächsten Mal alleine weiß wo vorne und hinten ist 🙂
Everglades
Auf Empfehlung war ich im Miccosukee Indian Village und hab da eine Airboottour gemacht. Das hat sich sehr gelohnt. Wir waren in der Nachbildung eines Wohnorts der Indianer und dort gab es einen echten riesigen wilden Alligator und zwei kleine Babyalligatoren.
Der Airbootfahrer hatte goldene Zähne und hat den Alligator mit einem Sandwich und Kaugummi gefüttert und er hat ganz schöne Haken auf dem Wasser geschlagen. Die Besucher meiner extended Fotoshow (wahrscheinlich um die 5 Stunden oder mehr) werden in den Genuss einer Videoaufnahme vom Aligator kommen und vom Airbootfahren (special Videos gibt es auch von Cape Coral, wo eine Möwe landet und wieder weg fliegt)
Boca Grande
Oh hier ist es wunderschön. Das Wasser ist so blau wie auf den Bahamas und der Strand ist übersät mit Muscheln. Ich hab gesehen wie jemand einen Hai gefischt hat um ihre danach wieder frei zu lassen. Welchen Sinn das hat verstehe ich allerdings nicht. Auf dem Strandabschnitt, den ich gerade überblicken kann, gibt es fünf andere Menschen und alle sind weit weg. Der Wind ist kühl, aber die Sonne knallt ganz schön. Vielleicht hab ich ja nachher Schnupfen und Sonnenbrand :p aber hoffentlich nicht, ich will in Key West nochmal tauchen gehen.